Die alte Schule von Henglarn

Henglarn hatte bereits im Jahre 1753 eine eigene Schule. Sie befand sich in dem Wohnhaus Nr. 73, das Theodor Fischer vulg. Röts gehörte, aber als "Fiegen Haus" bei den Dorfbewohnern in Erinnerung ist. An dem Haus stand die Inschrift:

"Fide Deo soli, mundo diffide tibique!"
(Gott allein vertraue, der Welt und Dir misstraue!)
"Lernet, Kinder, in jungen Jahren,
so werd ihr im Alter glücklich fahren."

Nachdem ein Bus das baufällige Schulhaus gerammt hatte, wurde es 1972 abgerissen.
Über viele Jahrzehnte war die Schule gegenüber der Gaststätte "Zur Post" (Grundstück Kirchstr. 5). Es wird von verschiedenen Renovierungen berichtet, z.B. 1874 für 180 200 Thaler, 1886 Umbau für 3.500 Mark, 1903 Fußboden wegen Schwamm untermauert. Nach dem 1. Weltkrieg kaufte August Niggemeyer (bekannt als "Onkel August‘) dies Gebäude und betrieb darin einen Gemischtwarenladen. Nach seinem Tode im Jahr 1972 verkaufte sein Neffe Johannes Niggemeyer von Voßjans das Grundstück an den Landwirt Anton Meschede von Finken. Das Gebäude ist inzwischen abgerissen.

Im Jahre 1911 wurde der Platz für eine neue Schule festgelegt. Nur ungern gaben der Schulvorstand und die Gemeindevertretung Henglarn der Königlichen Regierung die Zustimmung, die Schule außerhalb des Dorfes an der Straße nach Etteln (Kirchstr. 24) zu errichten. Bauunternehmer Köhler aus Atteln baute die Schule. Am 14. Oktober 1913 nahm der Pfarrer Freiburg aus Atteln die Einweihung der Schule vor; am gleichen Tag zog der Lehrer ein, am folgenden Tag wurde der erste Unterricht darin erteilt. 1915/16 mussten die Schulkinder für 15 Monate wieder in die alte Schule ziehen, in der neuen wurden 60 Gefangene untergebracht. 1968 erklärte der Kultusminister trotz der Proteste von Seiten der Eltern und der Gemeindevertretung Haaren als Hauptschul?Standort. Am 1. August 1969 wurde die kath. Volksschule Henglarn aufgelöst und der Hauptschulverband Atteln/ Haaren gegründet. Weil die Klassenräume in Haaren fehlten, wurde der 5. und 6. Jahrgang in Henglarn unterrichtet, das 7., 8. und 9. Schuljahr in Haaren und die Grundschüler in Atteln. Im Juni 1970 stellte man hinter der Schule zwei Pavillons in Fertigbauweise auf, die später wieder verkauft wurden. 1971 kaufte die Gemeinde Grundstücke oberhalb des Heiligenstocks an der Grenze nach Atteln von den Bauern Lüns und Erhardt. Am 27.08. war die Grundsteinlegung für die neue Grundschule "Altenautal". Bauunternehmer Wegener, Henglarn, baute ein terrassenförmig angelegtes Schulgebäude und eine Turnhalle. Die Halle wird von Schülern und mehreren Vereinen aus Henglarn und Atteln benutzt. Der Pausenhof mit seinen Freizeiteinrichtungen (feststehende Tischtennisplatte, Seilbahn, Torwand usw.) ist für die Kinder auch außerhalb der Schulzeiten zugänglich. Nach Ende der Sommerferien 1972 gingen die Grundschüler aus Henglarn und Atteln in die neue Schule, später auch die Kinder aus Husen und Dalheim. 1979 wurde der Hauptschulverband Atteln/Haaren aufgrund der kommunalen Neugliederung aufgelöst. Die Hauptschüler aus Husen, Dalheim, Atteln und Henglam fahren seitdem nach Lichtenau. Die Henglarner Schule stand leer. Nach umfangreichen Umbauarbeiten nahm am 24. August 1987 der erste Henglarner Kindergarten mit 26 Kindern seinen Betrieb im früheren Schulgebäude auf. Der Volkstanzkreis, die katholische Landjugendbewegung und die katholische Frauengemeinschaft nutzen die Räume in der 1. Etage mit separatem Eingang.

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