Die Vienenburg

Erheblichen Grundbesitz hatten in Henglarn, ja im ganzen Altenautal, die Herren von Büren. Auf Grund familiärer Streitigkeiten hatten sie sich in verschiedene Linien aufgespalten. Um einem völligen Niedergang zu entgehen, verkauften und verpfändeten sie große Teile ihres Vermögens. Die Grundstücksgeschäfte waren so zahlreich, dass sogar der Erzbischof von Köln sowie die Herren von Brenken daran beteiligt waren.

Im Altenautal waren die Herren von Calenberg, die ihren Schwerpunkt in Husen hatten, natürlich auch an der Mehrung ihres Grundbesitzes interessiert.

Der Bischof von Paderborn war an den Grundstücksgeschäften ebenfalls beteiligt. Im Zuge dieses weitläufigen Grundstückshandels sagte der Bischof den Herren von Büren zu, ihnen als Mittelpunkt ihres Restbesitzes in Henglarn eine Burg zu bauen, die Vyenburg (Vienenburg).

Die Herren von Büren waren weiter in Geldnot und verpfändeten die Dörfer Henglarn, Atteln und Husen. Sie konnten jedoch 1377 den Pfand bei den Calenbergem nicht einlösen. Diese finanzielle Notlage nutzte Bischof Simon aus, um sich den Besitz der Bürener im Altenautal zu sichern.

Aber nur 11 Jahre später verpfändeten die Bürener diese Dörfer erneut den Calenbergem, für 200 Gulden. 1391 endete die Herrschaft der Herren von Büren in diesem Gebiet endgültig. Bischof Rupert, nur 1 Jahr im Amt, kaufte den Bürenern restlos den ihnen von der Herrschaft Wewelsburg verbliebenen Rest "und zwar mit allen hoheitlichen Rechten, insbesondere denjenigen als Freigrafen und Vögte, mit denen sie die hohe Gerichtsbarkeit auszuüben vermochten und bis zu diesem Zeitpunkt alleinige Gerichtsherren im Attelner Raum waren."

Damit hatte sich auch die Fertigstellung der Vyenburg erübrigt. Sie wurde nicht mehr benötigt. Soweit bereits Bauarbeiten geleistet waren, blieben sie als unvollendetes Bauwerk, als Ruine liegen.