gebaut von August Niggemeyer (* 05.08.1887 † 22.07.1972)

Leben und Werk

August Niggemeyer verbrachte seine Kindheit mit seinen sechs Geschwistern in seinem Elternhaus in Henglarn. Im Alter von 22 Jahren trat er in ein Husarenregiment bei Straßburg ein und wurde nach einjähriger Ausbildungszeit in der Reiterschule zum Generalstab des Deutschen Heeres nach Berlin beordert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zum Husarenregiment in Paderborn eingezogen, dem er bis 1918 angehörte.

Nach Kriegsende eröffnete er ein Kolonialwarengeschäft in Henglarn, zuerst im Hause seines Bruders Konrad Niggemeyer, ab Anfang der 1920er Jahre in den Räumlichkeiten der Dorfschule an der Kirchstraße, die er von der Gemeinde erwarb. Seine kaufmännische Tätigkeit musste er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs aussetzen, als er zum Bau von Verteidigungsanlagen an der Westgrenze des Deutschen Reichs herangezogen wurde.
Aufgrund der Schäden des Hochwassers 1965 musste er sich nicht nur von seinem Harmonium, das seinen Feierabend und den vieler anderer Henglarner verschönte, trennen, sondern sein Geschäft ganz aufgeben. Er kehrte daraufhin 1969 in sein Elternhaus zurück, wo er 1972 nach schwerer Krankheit starb.

Während seines mehr als siebenjährigen Militärdienstes gelobte August Niggemeyer, sollte er gesund aus den Kriegen zurückkehren, als Dank einen Kreuzweg in Henglarn zu bauen. Sein Vorhaben, diesen Kreuzweg am Mühlenberg aufzustellen, wurde jedoch von der Gemeinde nicht genehmigt, sodass er 1953 nach langer Vorbereitungszeit dieses Kreuz an der Helmerner Straße errichtete. Es wurde nach einer Sonntagsandacht im Kreis seiner Angehörigen von Pater Irenäus Wegener OFM geweiht. „Onkel August“ war 30 Jahre lang in Henglarn Ortsheimatpfleger und hat in dieser Zeit tatkräftig zur Verschönerung des Ortes beigetragen (unter anderem mit dem Naturdenkmal „Lindenallee“ an der Nordseite Henglarns). Vielen Bewohnern ist er dadurch bis heute bekannt.

 

„Wanderer, bete für die armen Seelen!“

Gott hat das Kreuz – ehe er es Dir schickte – mit seinen allwissenden Augen betrachtet, mit seinem göttlichen Verstande durchdacht, mit seiner Gerechtigkeit geprüft und mit seinem liebenden Erbarmen durchwärmt. Er hat es mit seinen beiden Händen gewogen, ob es nicht einen Millimeter zu groß, ein Milligramm zu schwer sei. Dann hat er es gesegnet mit seinem heiligen Namen, mit seiner Gnade gesalbt und mit seinem Troste durchhaucht und noch einmal auf Dich und Deinen Mut geblickt. So kommt es nun geradezu aus dem Himmel zu Dir als ein Ruf Gottes.

HL. FRANZ VON SALES

 

„ONKEL AUGUST SEIN KREUZ“ – BAUJAHR 1953
UNTERER SOCKEL: 400 cm x 475 cm x 120 cm
OBERER SOCKEL: 150 cm x 260 cm x 80 cm
KREUZSTAMM: 31 cm x 38 cm x 620 cm
KREUZBALKEN: 31 cm x 38 cm x 360 cm
ERNEUERUNG: 1878 und 2006
durch die Freiwillige Feuerwehr Henglarn

Tafel

Wegweiser